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Es ist wie es ist


ES IST NICHT ALLES SCHWARZ ODER WEISS - ES IST EINFACH SO, WIE ES IST


Wenn wir achtsam durchs Leben gehen, nehmen wir bewusst wahr, was um uns herum geschieht und wie sich einzelne Personen verhalten. Da ist mir in letzter Zeit aufgefallen, wie vorschnell wir Urteile fällen auf Grund der Hautfarbe, der Körpersprache, was eine Person macht oder gemacht hat oder wie sie es macht oder gemacht hat. Natürlich ist es wichtig, Entscheidungen zu treffen und sich auf sein Urteilsvermögen zu verlassen. Z.B. wenn ich einen neuen Job suche, wohin ich in Urlaub fahren möchte oder in bestimmten Situationen, ob Gefahr droht oder nicht. Von diesen Entscheidungen spreche ich nicht, sondern vom Beurteilen und Verurteilen von Menschen und deren Taten, ohne die Hintergründe zu kennen.


Das Zitat von Talmund „Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, wir sehen sie so wie wir sind“ bringt es auf den Punkt. Wir beurteilen die Dinge aus unserer Sicht, aber wird das Urteil den anderen wirklich gerecht? Wir legen fest, was richtig oder falsch, gut oder böse ist, aber jeder sieht es anders. Nur weil jemand etwas anders gemacht hat, als man es vielleicht selbst getan hätte, ist dies kein Grund, über jemanden zu urteilen. Jeder Mensch ist verschieden und hat andere Erfahrungen gesammelt. Und wer weiss, wenn sich unsere Lebensumstände ändern, handeln wir vielleicht genau gleich wie die Person, die wir früher verurteilt haben.


Warum urteilen wir denn über andere? Indem wir andere niedermachen oder herabwürdigen, werten wir uns auf. Unser Selbstwertgefühl stärkt sich, und kurzzeitig mögen wir uns besser fühlen. Urteile können sich aber auch auf Grund von Erfahrungen, die wir im Leben gemacht haben, bilden. Ein weiterer Grund kann sein, dass wir Urteile von andern übernehmen, wie z.B. von Eltern, Lehrern oder anderen Autoritätspersonen. Vielleicht kennt ihr das auch noch von früher, dass gute Schüler als Streber abgestempelt wurden. Solche Aussagen haben uns geprägt.

Manchmal spielen wir uns auch als Richter auf, weil wir unzufrieden oder frustriert sind mit unserem Leben. Wir sehen, dass andere Menschen mit ihrem Leben zufrieden sind und können das nicht verkraften. Oder wir möchten unser eigenes Leben rechtfertigen, indem wir das Leben der anderen kritisieren. Einige Menschen sind unsicher mit sich und ihrem Wert oder lehnen Teile von sich ab. Andere fühlen sich einsam und haben keine Hobbys, denen sie nachgehen können. Wiederum andere kritisieren lieber andere, um sich nicht mit ihrem eigenen Leben auseinandersetzen zu müssen, was mit Arbeit an sich selber verbunden wäre.


Statt gleich eine Person zu verurteilen, sollten wir erst mal nur beobachten, neutral wahrnehmen und akzeptieren. Zu akzeptieren, was der andere getan hat, heisst nicht es gutzuheissen. Urteile nicht sondern versuche dich in den andern hineinzuversetzen und frage dich, warum er so gehandelt hat! Seine Erfahrungen und Prägungen haben ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Verurteile ihn nicht als Menschen, „er ist so“. Statt dessen sage dir „er benimmt sich in dieser Situation so“. In einer anderen Situation kann er wiederum genau gleich wie du reagieren.


Wenn ich mit mir selber im Reinen bin, mein Leben geniesse, mir auch Fehler verzeihen kann, Mitgefühl und Liebe für mich wie auch die Mitmenschen empfinde, mein Leben selbst in die Hand nehme, dann habe ich absolut keinen Grund oder verschwende keinen Gedanken daran, andere Menschen zu beurteilen.


Herzlichst Andrea Kälin-Fässler


Was sind deine Erfahrungen mit weren und urteilen? Hinterlasse uns doch einen Kommentar!


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